Büro ist nicht gleich Büro: Diese Büroarten sind üblich

Das Einzelbüro ist selten geworden: Großraum- und sogenannte flexible Büros dominieren die Firmenlandschaft. Aber warum – sind etwa einige Büroarten schlechter als andere? Jedes Büro ist natürlich auf seine eigene Weise charmant, Nachteile haben trotzdem alle Formen.
Marianne Schäfer21.02.2021Lesezeit: ca. 8 Minuten
Etwa 18 Millionen Büroarbeitsplätze gibt es nach Schätzungen in Deutschland, und es werden schnell mehr. Ein durchschnittliches Arbeitsleben bringt es auf 80.000 Stunden im Büro. Das sind, wenn man die reine Arbeitszeit rechnet, gute 10 Jahre am Schreibtisch inklusive Kopf- und Rückenschmerzen, genervt von schlechten Lichtverhältnissen, klackenden Tastaturen und der daraus resultierenden Konzentrationsschwäche. Der Arbeitsplatz Büro hat allzu oft schwere gesundheitliche Folgen. Wie genau die ausfallen, wird von der Art des Büros beeinflusst. Spoiler: Das Großraumbüro ist nicht in allen Aspekten schlechter als das Einzelbüro. Alle Büroarten haben Vor- und Nachteile.
Sie sind auf der Suche nach einem professionellen Bürorreiniger?
Mit uns zwei Anbieter vergleichen
Jetzt unverbindlich anfragen
Gebäudereinigung Bürovergleich

Der Traum vom Einzelbüro

Alleine im Büro, nur das eigene Telefon klingelt, keine schwatzhaften Kollegen rundherum – das ist der Traum vieler Angestellter. In den meisten Fällen leisten sich allerdings nur die Führungskräfte ein Einzelbüro – wenn es überhaupt so etwas gibt. Dabei scheinen die Vorteile so eines einzelnen Büros klar zu sein: Im stillen Kämmerlein, allein und ganz für sich, kann sich der Arbeitnehmer oder die Arbeitnehmerin einfach besser konzentrieren. Es gibt keine Ablenkungen. Temperatur, Frischluft, Licht lassen sich nach den persönlichen Vorlieben regeln, Rücksicht muss man nicht nehmen. Die Arbeitsatmosphäre kann also perfekt eingerichtet werden. Und wer zu den zarten Klängen eines Debussy in die Tasten hauen will, darf das natürlich auch tun. Allerdings ist so ein Einzelbüro recht kostenintensiv. Denn Büros kosten auch Quadratmeter Grundfläche. Und warum sollte man jemandem ein Einzelbüro zugestehen, wenn auch zwei oder drei Schreibtische in den Raum passen?

Die Kosten sind nicht die einzigen Nachteile. Im Einzelbüro laufen die Angestellten Gefahr, zu vereinsamen. Denn für die aktive Teilnahme am Büroleben muss man das Einzelbüro verlassen. Die Verabredung zum gemeinsamen Mittagessen ergibt sich nicht einfach über drei Schreibtische hinweg oder am Drucker, sondern man muss aktiv zur Tat schreiten. Teamarbeit ist im Einzelbüro schwierig, und die gesamte Kommunikation wird schwieriger. Aus Gründen des Infektionsschutzes ist das Einzelbüro seit Mitte 2020 aber trotzdem begehrt wie lange nicht mehr!

Büros für mehrere Personen: Tolle Kommunikation!

Der Übergang vom Mehrpersonenbüro zum Großraumbüro ist natürlich fließend. Trotzdem spricht man bei fünf Personen natürlich noch nicht vom Großraumbüro. Wer mit bis zu maximal vier Personen ein Büro teilt, ist nicht einsam. Trotzdem bleibt die Atmosphäre noch recht privat. Solche Mehrpersonenbüros mit zwei bis vier Schreibtischen sind für kleine Teams sehr gut geeignet: jeder kann konzentriert den eigenen Aufgaben nachgehen, aber das gemeinsame Projekt wird ebenfalls effizient bearbeitet. Bei Fragen spricht man eben einfach mit dem respektiven Kollegen oder der Kollegin. Die Kommunikation funktioniert gut, das Mittagessen wird in der Regel im Team eingenommen.

Der Nachteil beim Mehrpersonenbüro liegt im Konfliktpotential. Man kann sich in einem so kleinen Büro nicht gut aus dem Weg gehen, die Chemie muss also stimmen. Passt jemand nicht ins Team, ist diese Bürolösung die schlechteste Wahl. Dauerhaftes Telefonieren nervt, Chaos und Unordnung sind schwer erträglich. Wenn sich ruhige Personen aus allem heraushalten und still vor sich hinarbeiten, ist das ebenfalls schlecht für die Atmosphäre. Umgebungsbedingungen wie die Raumtemperatur, die Beleuchtung und Lüftungsintervalle müssen abgesprochen werden. Die Konzentration leidet.

Großraumbüro: Eine Zumutung?

Sitzen zwei bis fünf Menschen zusammen in einem Raum und versuchen zu arbeiten, stört jedes Räuspern. Das Flair hat in der Regel etwas von einem Theatersaal – man hört jede Fliege niesen. Anders im Großraumbüro. Hier sitzen schon wieder so viele Menschen, dass die einzelnen Gespräche und Telefonate, das Klappern der Tastatur zum Hintergrundrauschen wird. Und das fördert bekanntlich die Konzentration.

Von einem „echten“ Großraumbüro spricht man in der Regel erst, wenn sich mehr als 20 Schreibtische im Raum befinden. Der Spitzname „Legebatterie“ ist vielsagend. Privatsphäre gibt es in einem solchen Büro nicht, auch dann nicht, wenn Raumteiler etwas Sichtschutz bieten. Licht, Wärme und Frischluft erinnern an Massentierhaltung, und leise ist es hier nie. Wer für konzentriertes Arbeiten eine ruhige Atmosphäre benötigt, hat in so einem Büro einfach nur Probleme. Denn Lautstärke und Raumatmosphäre bieten die totale Reizüberflutung. Die Geräuschkulisse im Großraumbüro liegt im Schnitt bei 70 Dezibel – bei mehr als 55 Dezibel empfinden Menschen Stress.

Schlechte Arbeitsbedingungen, kaum Konzentration – warum setzen Firmen auf das Großraumbüro? Der Hauptgrund liegt in den Kosten, denn Bürofläche ist einfach teuer. Trotzdem verhindert man Teamarbeit effektiv, wenn man zu viele Rückzugs Inseln und Begegnungsorte einspart. Laut Studien machen Großraumbüros krank, Müdigkeit, Schlafstörungen, brennende Augen und Kopfschmerzen sind hier normal. Aber zwischen Einzelbüro und Großraumbüro gibt es schließlich noch ein paar Möglichkeiten

So einfach geht’s:

Anbieter für Ihr Projekt finden

Mehrere Einheiten im Kombibüro zusammenfassen

Das Kombibüro ist die flexible Lösung, wenn konzentriertes Arbeiten genauso möglich sein soll wie Meetings und Gespräche. Die gläsernen Wände dieser Büroart helfen, ein Gefühl von Gemeinschaft aufkommen zu lassen. Trotzdem sind die Abtrennungen massiv genug, um die Vorzüge eines Einzelbüros zu suggerieren. Privatsphäre gibt es aufgrund der gläsernen Wände trotzdem nicht wirklich, und der Flächenbedarf eines Kombibüros ist immer noch groß. Trotzdem kann es in mittelgroßen Teams und Gruppen eine sehr gute Lösung darstellen.

Jetzt Angebote einholen

Gruppe wie in „Gruppenbüro“

Wenn die Sprache auf Gruppen und Teams kommt, darf das Gruppenbüro natürlich nicht in der Aufzählung fehlen. Teams von 10 bis 20 Menschen bilden in größeren Unternehmen jeweils eine Abteilung, die sich intern natürlich austauschen können muss. Ein Büro für so viele Menschen klingt fast schon wieder nach einem Großraumbüro – aber im Gegensatz zum Großraumbüro ist das Gruppenbüro mit Schränken und Raumteilern gegliedert. So entsteht mehr Privatsphäre. Die Inneneinrichtung kann flexibel gestaltet werden, und die Kommunikation ist einfach – auf dem Weg vom Schreibtisch zur Kaffeemaschine muss man nämlich nicht nur mehrere Schrankwände umgehen, sondern kommt auch am Schreibtisch von einigen Kollegen und Kolleginnen vorbei. Trotzdem bleiben die Wege angenehm kurz. Die individuelle Steuerung von Licht, Wärme und Frischluftzufuhr bleibt aber auch im Gruppenbüro schwierig, der Lärmpegel ist in der Regel hoch.
Gebäudereinigung Bürovergleich

Flexible Büros: Jeder und jede so, wie es gerade passt

Was wäre, wenn für die 20 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nur 10 Arbeitsplätze benötigt würden, die zudem noch über drei Räume verteilt wären? Wenn fünf der Arbeitsplätze an herkömmlichen Schreibtischen wären, für den Rest aber Sofas, Sitzgruppen, Hängematten oder ein angenehmer Tisch in der Küche zur Verfügung stünden? Willkommen im flexiblen Büro! Hier ist nur anwesend, wer wirklich im Büro arbeiten will oder muss und wer die Kollegen und Kolleginnen unbedingt um sich braucht. Die anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten von zu Hause aus oder sind irgendwo unterwegs in anderen Unternehmen, bei Kunden oder Kundinnen.


Was ein bisschen utopisch klingt, funktioniert bei Microsoft in München und bei BMW sowie in zahlreichen anderen Firmen seit vielen Jahren hervorragend. Das flexible Konzept verlangt natürlich von jedem einzelnen Mitarbeiter und jeder einzelnen Mitarbeiterin Ordnung und Rücksichtnahme. Die persönlichen Arbeitsutensilien werden bei Feierabend in einem verschließbaren Rollcontainer verstaut, am nächsten Morgen werden sie wieder herausgenommen. Zu Beginn des Arbeitstages sucht sich jeder und jede im Büro den gewünschten Arbeitsplatz.


Für Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen ist so ein flexibles Büro noch kostengünstiger als das Großraumbüro. Teamarbeit funktioniert hier hervorragend, und wer für konzentriertes Arbeiten absolute Ruhe benötigt, arbeitet eben von zu Hause aus.

So etwas wie das perfekte Büro gibt es nicht!

Zugegeben: Das flexible Büro kommt der Vorstellung vom perfekten Büro schon ziemlich nahe. Denn hier ist einfach Alles möglich. Jeder Arbeit und jede Arbeitgeberin findet den für sie oder ihn idealen Arbeitsplatz – in Ruhe und alleine in einer lauschigen Ecke im Sessel oder eben doch mitten im Trubel der Teeküche. Für Arbeitgeber ist so ein Büro aber eher anstrengend. Denn die verschiedenen „Biotope“ innerhalb des Büros müssen eingerichtet und gepflegt werden. Krankmeldungen und arbeitsbedingte Leiden können durch so ein Setting aber reduziert werden. Denn das flexible Büro kann sich bei der richtigen Einrichtung durchaus wie ein Zuhause anfühlen und den arbeitsbedingten Stress erheblich reduzieren.
Kundenberatung

Hilfe und Kontakt

Sie haben noch nicht das richtige Angebot gefunden?

0221/95491780
Tragen Sie hier einfach Ihren Namen und Ihre Telefonnummer ein. Unsere freundlichen Mitarbeiter rufen Sie so schnell wie möglich zurück!
Bitte geben Sie einen gültigen Namen an Bitte geben Sie eine gültige Telefonnummer an
TOP