Mikrofaser, Baumwolle, Fensterleder: Eine Glaubensfrage?
Großmutter riet zu alter Zeitung, feine Haushalte hatten früher ein Fensterleder, und Sie haben bisher mit einem alten Geschirrtuch aus Baumwolle gewischt? Das funktioniert natürlich alles irgendwie – aber eben nur irgendwie. Perfekt streifenfrei gereinigte Fenster sind etwas anderes. Verzichten Sie auf Schwämme und Baumwolllappen. Diese Hilfsmittel nehmen zwar viel Wasser auf, geben aber auch alles wieder ab. Und zwar möglicherweise schon, bevor Sie das Fenster damit erreichen. Bei vielen Schwämmen bekommen Sie also nasse Füße, wenn Sie sie vollgesogen vom Putzeimer zum Fenster bewegen. Ihre Ärmel reinigen Sie dann gleich mit, denn das Wasser wird nicht am Fenster, sondern Ihren ausgestreckten Arm entlang laufen. Decken Sie sich stattdessen mit professionellen Reinigungstüchern ein.
Mikrofasertücher
Mikrofaser ist ein Sammelbegriff und hat mit dem genauen Material weniger zu tun als mit der Verarbeitung. Normalerweise handelt es sich um speziell versponnene Fäden aus einer Polyestermischung. Und zwar sind die Fasern bei so einem Tuch feiner gearbeitet als bei Seide (Baumwolle ist ohnehin gröber). Mikrofaser ist wasserabweisend: Sie wringen das Tuch aus, und es ist umgehend trocken. Und zwar wirklich trocken, nicht nur tropffrei.
Das gute als Fensterleder
Ein echtes Fensterleder ist fast unbezahlbar und eignet sich auch heute noch hervorragend, um ein Fenster nur mit klarem Wasser zu reinigen. Denn die Oberfläche der Tierhaut ist nicht glatt. Sie nimmt den Schmutz vom leicht eingeweichten Fenster beim Abziehen mit dem Leder einfach mit. Sehr starke Verschmutzungen und Verkrustungen erfordern allerdings mehrere Waschgänge. Fensterreinigung mit einem echten Fensterleder ist Handwerkskunst und eine fast meditative Angelegenheit. Heute gibt es künstlich hergestellte Fensterleder, die aus einem sehr dünnen Stoff bestehen. Dieser Stoff nimmt nahezu kein Wasser auf und erlaubt eine streifenfreie Reinigung der Fenster. Das Fensterleder muss mit warmem Salzwasser ausgespült werden, wenn Sie mit der Reinigung fertig sind.
Papier für streifenfreies Trocknen
Saubere Fenster ohne Wasserränder oder Streifen sind ein Traum. Wenn Ihre Großmutter Ihnen also beigebracht hat, das Fenster mit einer dicken Lage Zeitungspapier trocken zu reiben, hat die Dame Recht: Zeitungspapier (wie auch Küchenrolle) saugt Feuchtigkeit sehr gut und gibt sie nicht mehr ab. Das verhindert beim Polieren der großen, glatten Fensterflächen die Streifenbildung! Zeitungspapier ist zudem eine umweltfreundliche Lösung, denn das haben Sie ohnehin immer zur Verfügung. Ob Ihre Tageszeitung allerdings ausreicht, um die Fenster im ganzen Büro oder Ihrer mehrräumigen Praxis zu reinigen, wissen wir nicht …
Allzweckwaffe Gummiabzieher
Wenn es um die feuchte Reinigung großer, glatter Flächen geht, kommen Sie um den Gummiabzieher einfach nicht herum. Öffentliche Einrichtungen, Gastronomie und Hotellerie nutzt diese Wunderwaffe schon lange. Denn vor allem große Fensterfläche lassen sich so schnell von Wasser befreien. Gummiabzieher haben allerdings auch einen Nachteil: Sie hinterlassen Wasserreiniger, die mit einem anderen Hilfsmittel nachgewischt werden müssen.